Über 5000 Zuschauer waren ins Karl-Liebknecht-Stadion gepilgert, um das Pokal-Derb in Brandenburg zwischen Regionalligist SV Babelsberg und FC Energie Cottbus zu verfolgen. Der Drittligist siegte mit 3:2.
Das Pokal-Derby wurde aber durch einen Eklar überschattet. Eine Cottbuser Spielerfrau soll auf der Tribüne angegriffen worden sein. Die Polizei ermittelt.
Die auf der Tribüne des Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadions weilende Frau von Energie-Spieler Niko Bretschneider, der auch 40 Spiele für den MSV Duisburg absolvierte, soll am Freitagabend angegriffen und im Gesicht getroffen worden sein. Dies bestätigte Cottbus-Pressesprecher Stefan Scharfenberg-Hecht der Deutschen Presse-Agentur. Zuerst hatte die "Lausitzer Rundschau" darüber berichtet.
Nach dem 3:2-Gästeerfolg habe Bretschneider zu seiner Familie gewollt und sei von einem Besucher mit Bier überschüttet worden. Anschließend sei die Frau des Abwehrspielers attackiert worden. Sie hatte ihr Kind im Stadion dabei. Scharfenberg-Hecht bestätigte, dass die Frau im Gesicht getroffen wurde, aber nicht, dass sie ein Hämatom davongetragen habe, wie in Medien berichtet wurde.
Unabhängig davon, von wem, wann, welche Aggression ausging, sind wir der Meinung, dass derartiges Verhalten nicht toleriert werden darf
SV Babelsberg
Bretschneider sagte: "Da hört für mich der Spaß auf! Es kann alles auf mich kommen, es können Beleidigungen kommen – aber Handgreiflichkeiten gegen Personen, die ich liebe, das geht gar nicht."
Energie-Präsident Sebastian Lemke soll versucht haben, die Situation vom Rasen aus zu beruhigen. "Ich hoffe und ich wünsche mir, dass der Verband und die Polizei alles, was hier heute vorgefallen ist, richtig auswerten", sagte der Funktionär.
Die Polizei war kurz nach der Tat vor Ort, konnte aber den Täter nicht mehr ausfindig machen. Zum Stand der Ermittlungen gab es zunächst keine Informationen.
"Nach Rücksprache mit dem Sicherheitspersonal des SV Babelsberg 03 sowie Augenzeugen gab es wechselseitige Provokationen sowohl von Cottbusser Spielern, als auch von Fans des SV Babelsberg 03, die zu einer Spirale der Aggression führten und in einem Handgemenge mündeten. Derzeit arbeitet die Polizei, gemeinsam mit dem Sicherheitsdienst unseres Vereins an der Aufarbeitung der Geschehnisse. Unabhängig davon, von wem, wann, welche Aggression ausging, sind wir der Meinung, dass derartiges Verhalten nicht toleriert werden darf", heißt es in einer Mitteilung des SV Babelsberg. wozi mit dpa